„Morena, du bist sooo fett“
„Dicke, fette Morena“
„Brillenschlange und jetzt noch eine Zahnspange!“
„Morena, die kleine und fette“
„Morena, wieso hast du dir eine Zahnspange machen lassen? Mit 19 Jahren?!!“
„Morena, du dicke Kuh!“
„Morena, möchtest du nicht mal abnehmen?“
„Die Morena sieht aus wie ein Walross!“
Mobbing.
Wer kennt es? Einige haben es an eigenem Leib und Seele erfahren, andere haben es beobachtet. Einige haben darunter gelitten, andere haben mitgelitten. Doch dann gibt es noch die, die sich beim Mobben wohl nichts dabei dachten..
Ja, ich wurde gemobbt. Ausgerechnet in meiner Jugend. Die Jugend ist bei vielen auch so schon nicht so einfach.. die Hormone spielen verrückt, man weiss nicht, was oder wen man später sein möchte..
.. und dann wird man noch für sein Aussehen fertig gemacht. Nein, nicht kritisiert, man wird regelrecht gemobbt.
Wenn ich zurück denke, muss ich sagen, dass das nicht so schlimm war wie ich es dafür bei anderen Mitschüler beobachten konnte. Trotzdem ist dieses Thema etwas, was mich immer wieder beschäftigt. Ich meine: Wieso macht man sowas? Wissen die Mobber nicht, wie sehr sie einem weh tun können?
Sowas macht mich immer wieder wütend. Wieso kann man die Menschen einfach nicht sein lassen, so wie sie sind? Wieso muss man immer an jedem etwas auszusetzen haben? Wieso kann ein Mensch nicht einfach in aller Ruhe leben können, ohne dass er für sein Dasein gemobbt wird? Ich verstehe es nicht..
Ich war schon immer sehr selbstbewusst und das, obwohl ich schon sehr früh ein Idealbild im Kopf hatte und wusste, dass ich dem nicht entsprechen würde. Ich ass für mein Leben gern, oh ja. Kein Wunder bei einem Papi der Koch war und meine italienische Mama, die mir beigebracht hat, alles zu essen was auf den Tisch kommt. Ich liebe Pasta. Ich liebe Pizza. Ich liebe Essen, vor allem italienisches Essen. Demnach war meine Problemzone einfach mein gesamter Körper. Ich war bis vor ein paar Jahren extrem sportfaul und wenn ich mich bewegte, dann von der Couch zum Kühlschrank! 😀 Aber ich hatte nie grosse Komplexe, bis auf meinem Bauch. Die Komplexe waren aber nicht groß genug, um etwas an mir ändern zu wollen.
Dann wurde ich aber gemobbt und das, in einer sonst schon sehr schwierigen Zeit für mich. Ich blieb relativ lange stark, doch irgendwann hatte ich durch diese fiesen Sätze wirklich an mir zu zweifeln begonnen. Ich kam nach Hause und heulte, weil sie mich fett nannten. Ich wusste, dass ich nicht fett war, aber ich hatte Angst, nicht gut genug zu sein oder nichts mehr wert, weil ich nicht der Idealfigur in meinem Kopf entsprach.
Zum Glück hatte ich aber mein (angeschlagenes) Selbstbewusstsein und eine grossartige Umgebung wie z.B meine Mama, die mir immer und immer wieder sagte, dass ich okay bin so wie ich bin. Also machte ich mich noch stärker und bewies denen, dass mich nichts mehr fertig machen konnte, auch nicht herablassende Sätze über mein Aussehen.
Als ich jedoch meine Spange hatte, sank mein Selbstbewusstsein tatsächlich Tag für Tag in den Keller, bis ich wirklich krasse Komplexe hatte. Mein Gesicht war sozusagen das, was von meiner Figur ablenkte.. und plötzlich war nicht mal mehr mein Gesicht schön. Das dachte ich zumindest. Als ich mich in die Schule wagte, wurde ich komisch angeschaut und ab und an hörte ich auch doofe Sätze, die mich noch selbstkritischer machten. Ich fühlte mich rundum unwohl. Ich war traurig und wünschte mir, den Fehler mit der Spange rückgängig machen zu können: Wer macht sich mit 18 noch eine Zahnspange? Boah war ich sauer auf mich.
Also dachte ich das erste Mal in meinem Leben ernsthaft an eine Veränderung und zwar an eine krasse. Ich wollte unbedingt abnehmen, denn wenn mein Gesicht schon nicht schön war, dann wenigstens mein Körper. Hatte ich es geschafft?
Nein. Ich hatte sogar eher zugenommen, da ich wegen dieser Zahnspangensache so frustriert und in einem Loch war und mehr ass als sonst..
.. irgendwann eignete ich mich im Laufe des Fitnesswahns mehr und mehr Wissen an und mein Leben nahm mit dem Sport eine riesen grosse Wendung. An meinem 20 Geburtstag hatte ich mir fest vorgenommen, endlich endlich abzunehmen und zwar so viel, bis ich mich wieder wohlfühlen würde. Also fing ich irgendwann im Februar mit Sport an und wie es meistens so ist, will man immer mehr anstatt sich zufrieden zu geben. Ich hatte bis im Mai 8 Kilo abgenommen und kompensierte endlich dieses Problem mit der Spange. Ich war dünn und stolz, so diszipliniert zu sein und es allen zeigen zu können, die mich immer fett und faul genannt hatten!
Aber wisst ihr was? Ich habe es nicht für mich gemacht, ich hatte es für andere getan. Deshalb hatte ich auch schreckliche Angst, dieses Gewicht nicht behalten zu können. Ich wollte nicht mehr „kritisiert“ oder gemobbt werden.
Wenn ich heute zurückblicke, muss ich sagen, dass ich mir niemals je etwas gefallen hätte lassen sollen. Denn wenn man sich stark macht, wird man irgendwann vielleicht in Ruhe gelassen. Wenn man stark ist, dann kann einem nichts und niemand was anhaben. Andere hatten es mich glauben lassen, aber rückblickend war ich nicht wirklich hässlich oder fett oder sonst was.
Ich werde ab und an mal unter meinen Bildern fett genannt und das gleich von mehreren, die sich in diesen Grüppchen gegenseitig motivieren, mich fertig zu machen. Aber wisst ihr was? ES IST MIR EGAL! Ich bin (endlich) wieder im Reinen mit mir, deshalb geht das bei mir in einem Ohr rein und im anderen Ohr wieder raus. Ich akzeptiere meine Makel und ich akzeptiere auch die Makel anderer. Denn ohne diese Makel wärst du nicht du und ich nicht ich. Wir sind alle perfekt unperfekt oder eben unperfekt perfekt.
Ich bin gegen Mobbing und für mehr Liebe. Selbstliebe. Nächstenliebe.
Wie steht ihr zu diesem Thema?
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p.s dieser Onesie habe ich von www.juniqe.com 🙂
9 Comments
Morena!!! Was für ein wundervoller Post! Du bist wunderschön! Nicht nur äußerlich sondern auch innerlich<3
Danke liebe Diane!! <3 was ein schönes Kompliment!! 🙂
Bin durch Facebook über deinen Beitrag gestolpert und muss sagen – Respekt für Deinen mut! Du kannst wirklich ganz stolz auf dich sein – ich hab auch sehr sehr lang gebraucht um mit mir selbst ins reine zu kommen. Es ist ein schwieriger Prozess aber es zahlt sich definitiv aus!
LG Angie
http://www.hellopippa.com
Liebe Angie,
Da hast du sowas von recht und wie du sagst, es ist ein Prozess. Es braucht lange und es braucht viel Geduld und Ausdauer. Aber wenn man nicht aufgibt, schafft man es und wie du sagst, es zahlt sich aus! 🙂
Ich wurde selbst schon öfters gemobbt ich habe es ignoriert und ich weiß nicht warum manche dann trotzdem weiter machen. Ich weiß nicht warum manche immer über andere lachen müssen und ein derart kindisches Verhalten an den Tag legen. Man sollte jeden in Ruhe lassen wenn man die Person nicht mag dann mobbt man sie nicht und über das Aussehen mobbt man schon mal niemand!!!!
Liebe Linda
Da muss ich dir zustimmen. Ich habe auch absolut kein Verständnis. Aber mir ist auch schon aufgefallen, das es den Mobbern nicht bewusst ist, dass sie jemanden mobben und dass sie das Leben dieser Person sehr prägen können.. aber ich finde es gut, hast du es ignoriert! Das zeigt, wie stark du bist!
Schön dich hier gefunden zu haben 🙂 Ich kann auch einfach nicht verstehen, was dieses ganze Beleidigen und Runtermachen soll… Es macht mich auch echt traurig und ich habe das Gefühl, dass es immer mehr wird, durch die Anonymität im Internet.. Es tut mir weh wenn ich sehe, dass solche lieben Menschen wie du ekligen Kommentaren ausgesetzt sind und immer wieder verletzt werden! Klar, irgendwann wird man stärker und es macht einem nicht mehr soviel aus aber trotzdem bleibt doch bestimmt ein schlechtes Gefühl übrig und die Frage, warum die Menschheit so ist..
Liebe Josephine
Ich denke genauso wie du. Ich stehe jetzt darüber und trotzdem hat es mich mal ganz fest beschäftigt. Mobbing passiert leider viel zu oft und jetzt durch die Anonymität durch das Internet noch mehr. Mit dem Internet hat man eine Plattform gefunden, um Mobbing noch weiter zu treiben.. so schade.
Ich verstehe es auch nicht..
Hallo Moreniita,
Seit einigen Jahren kenne ich das von der Hawaiianerin Morrnah Simeona entwickelte, moderne Ho’oponopono. Dies ist ein Verfahren, das aus 14-Schritten besteht, 30 Minuten in der Durchführung dauert und das alleine durchgeführt werden kann. Damit ist es möglich, sich aus Problemen, Konflikten und Blockaden aller Art zu befreien wie auch aus negativen, unglücklichen Lebensumständen und Situationen. Ziel dieses Verfahrens ist es, den Frieden und das Gleichgewicht in sich selbst, mit dem Umfeld, mit anderen Personen, mit der Natur, und mit dem Kosmos wiederherzustellen.
Morrnah Simeona verbreitete ihr 14-Schritte Ho’oponopono-Verfahren auf der ganzen Welt und machte Ho’oponopono allen Menschen zugänglich. Dieses Ho’oponopono Verfahren ist ein Quantensprung im Bereich der Problemlösung. Du brauchst eine Situation oder die Ursachen Deiner Probleme nicht zu analysieren um sie lösen zu können oder um dich aus unglücklichen Umständen befreien zu können.
Das Ho’oponopono von Morrnah Simeona kann Dir in vielen Bereichen des Lebens helfen. Ich persönlich, finde es ein gewaltiges Verfahren und ich kann es allen nur empfehlen. Persönliche Probleme sind bei mir durch Anwendung dieses 14-Schritte Ho’oponoponos entschwunden. Hier kann man mehr über das Ho’oponopono von Morrnah Simeona und typische Anwendungsmöglichkeiten erfahren:
https://peacejoyhappiness.wordpress.com/hooponopono-ein-verfahren-zur-problem-und-konfliktloesung
Hier habe ich noch einen Blogartikel verfasst, über Mobbing u. Co., und über wahrscheinliche Folgen, und dass man sich dank dem 14-Schritte Ho’oponopono von Morrnah Simeona aus den unglücklichen Erfahrungen endgülti befreien kann 😉
https://peacejoyhappiness.wordpress.com/2017/07/29/befreiung-aus-negativen-gefuehls-und-gedankenmuster-aus-problemen-blockaden-und-aus-unerwuenschten-lebensumstaenden/
Viele Grüsse und Aloha
Patrice C.